Zehn Minuten vor dem Spielende der Partie unserer Junior Twisters gegen die Gäste des Phoenix Hagen sah alles noch nach einem klaren Sieg aus, denn wir führten mit 54:43 und hatten das Spielgeschehen absolut unter Kontrolle. Aufgrund einer schwachen Leistung in der Verteidigung, gepaart mit unglücklichen Fehlern im Angriff konnten die Hagener jedoch Punkt für Punkt aufholen und gingen 2 Sekunden vor dem Ende erstmals seit der dritten Spielminute wieder in Führung und holten den Sieg. Mit einer bitteren 68:70 Niederlage beenden die JBBL Twisters daher das alte Jahr und zahlen viel Lehrgeld.
Die Gäste erwischten den besseren Start und konnten sich schnell auf 0:7 absetzen, bevor die Rendsburger besonders über das Center-Duo Michel Dünnes und Jonas Thomsen in die Offensive fanden. Im Gegenzug zeigte der Ganzfelddruck der Verteidigung positive Auswirkungen und man konnte mit einer 15:14 Führung aus dem ersten Viertel einen leichten Vorteil erspielen.
Während die Hagener im zweiten Abschnitt immer mehr Probleme mit Foulpfiffen bekamen, drehten die Junior Twisters über die Guards weiter auf und besonders Luca Mevius und Yasin Dogan konnten hier offensive Akzente setzen. Mit einer 35:28-Führung konnte das erste Polster zur Halbzeitpause erspielt werden, was auch im dritten Viertel weiter ausgebaut werden konnte. Mit einem 11-Punktevorsprung (54:43) startet man daher in den letzten Spielabschnitt, der an Dramatik alles bereithalten sollte.
Bis dahin hatte das NRW Team lediglich 21% Dreier bei 19 Versuchen getroffen, was sicherlich ein ausschlaggebender Punkt der Rendsburger Führung darstellte. Mit einer überragenden Trefferquote schoss Hagens Finn Drescher die Junior Twisters in den letzten zehn Minuten fast im Alleingang aus der Halle. In drei Angriffen in Folge traf der Flügelspieler von Downtown und brachte sein Team eine Minute vor dem Ende wieder mit 67:65 in Führung. Im Gegenzug schien die Offensive der Hausherren wie gelähmt, Missverständnisse, Fehlpässe und Fehlwürfe häuften sich und der Korb schien wie zugenagelt zu sein. Dank eines starken Abschlusses von Michel Dünnes konnte der Rückstand wieder ausgeglichen werden und mit einem von drei Freiwürfen schaffte Luca Mevius 70 Sekunden vor dem Ende die knappe 68:67 Führung. Im folgenden Angriff wurden die Hagener jedoch gefoult und glichen mit einem von zwei Freiwürfen zum Ausgleich von 68:68 aus. Vor 145 tobenden Zuschauern begann der letzte Angriff bei 27 Sekunden Restzeit der Rendsburger dieses Spiels und es war klares Ziel, möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen und auszuspielen. Bei zwei Sekunden verfehlte der Ball zwar den Korb und das Spiel nahm eine tragische Wende. Mit einem unglücklichen Foul direkt nach dem Rebound bei einer Sekunde Spielzeit gingen die Hagener nochmals an die Freiwurflinie und versenkten diese souverän zur 68:70 Niederlage der Junior Twisters.
Absolute Fassungslosigkeit, Tränen und Niedergeschlagenheit prägten nun das Geschehen, denn der zum Greifen nahe Sieg sollte nun nach Hagen gehen.
„Wir haben dieses Spiel nicht in der letzten Minute verloren“, zeigt sich Coach Felix Thießen nachdenklich. „Vor Allem im letzten Viertel kosteten uns zu viele Fehler in der Verteidigung und ebenso im Angriff die Spielkontrolle und wir haben das Geschehen aus der Hand gegeben und die Hagener damit aufgebaut. Aber wir haben dennoch bewiesen, dass wir mit dem Team der Westgruppe auf Augenhöhe mitspielen können und müssen uns nun auf die kommenden Partien im neuen Jahr vorbereiten und fokussieren. Mit Sicherheit ist der Lernfaktor der Jungs aus diesem Spiel sehr hoch.“
Nun geht es für die Nachwuchstwisters erstmal in die Weihnachtspause, in der zahlreiche Trainingseinheiten auf dem Programm stehen, bevor es dann am 8. Januar zur nächsten Partie nach Düsseldorf gehen wird.
Junior Twisters: Carlo Fey, Jonas Thomsen (3 Pkt, 9 Reb), Pay Gonschior, Michel Dünnes (18 Pkt, 10 Reb), Robert Kaufmann (2 Pkt, 3 Assists), Leon Vahlendieck (2 Pkt), Levin Kellermann, Luca Mevius (33 Pkt, 5x3, 9 Reb, 4 Steals), Yasin Dogan (10 Pkt, 6 Steals), Thure Bielfeldt (6 Reb), Hennes Hagge.
